▪ Ahvaz
Ahvaz ist eine Stadt im Iran am Ufer des Flusses Karun
mitten in der Provinz Chuzestan. Der neuere Teil von
Ahvaz mit Industriegebieten liegt rechts des Karun, die
älteren Teile am linken Ufer. Mit über 800.000
Einwohnern ist Ahvaz die größte Stadt der Provinz
Chuzestan.
Eine große Minderheit mit ca. 30 % der Einwohner sind
Iraner arabischer Abstammung. Die Umgangssprache ist
meist persisch, aber zum großen Teil auch arabisch. Die
Amtssprache ist Persisch. Außerdem leben in Ahvaz unter
anderem Luren und Schuschtari.
Geschichte
Ahvaz steht an der Stelle des antiken Tareiana. An
dieser Stelle führte die Persische Königsstraße von Susa
nach Persepolis über den Fluss Karun. Die Stadt Tareina
wurde später unter dem sassanidischen König Ardaschir I.
ausgebaut und in Hormuzd Ardaschir umbenannt. Der König
baute in der Nähe der Stadt einen Damm über den Karun.
Die Bedeutung der Stadt nahm zu und schon bald wurde
Hormuzd Ardaschir zur Hauptstadt der Provinz Susania.
Als die muslimischen Araber das sassanidische Reich
eroberten benannten sie Hormuzd Ardaschir in Suq
al-Ahwaz (Marktplatz der Huzi), wobei Ahwaz die
arabische Pluralform von Huzi ist, um. Die Huzi waren
ein kriegerischer Stamm der Region und nach ihnen ist
auch die heutige Provinz Chuzestan benannt. Unter den
Arabern blieb Ahwaz eine wirtschaftlich wichtige Stadt
bis die Zandsch-Rebellion im 10. Jh zu großen
Umwälzungen in der Region und zum Niedergang der Stadt
führte. Die Stadt erholte sich bis im 15. Jh der Damm
brach. Anfang des 20. Jh hatte die Stadt nur 2000
Einwohner, doch der Fund von Ölvorkommen führte dazu,
dass die Stadt wuchs und so 1926 wieder zur Hauptstadt
der Provinz Chuzestan wurde. 1948 überschritt die
Einwohnermarke die 100.000.
